07.06.2015, 3168 Zeichen
Es gleicht Kamikaze, Aktien mit Geld zu kaufen, dass einem gar nicht gehört. Doch für viele scheint dies im momentanen Umfeld verlockend. Oder ist dies einfach typisch im Social-Trading-Zeitalter?
Auf Sparguthaben gibt es so gut wie keine Zinsen. Bei der Postbank erhalten Sparer ab 2.500 Euro beispielsweise jährlich 0,05 Prozent, wenn sie sich für drei Jahre festbinden. Und auch Kredite sind aktuell spotbillig. 10.000 Euro gibt es für sechs Jahre bei besagter Bank effektiv zu 4,49 Prozent. Auf der anderen Seite scheinen die Aktienmärkte, allen voran der Dax nur noch zu steigen. Wer sein Geld vor einem Jahr in Aktien investierte und sich nicht total dämlich angestellt hat, der hat nun rund 15 Prozent Gewinn gemacht – und das trotz der jüngsten, kleineren Rücksetzer. Da kann man also schnell auf die Idee kommen, Aktien mit Geld Fremder, auf Kredit zu kaufen. Um es gleich zu sagen: Dies ist die dümmste Idee, die man an der Börse haben kann!
Wo Gier den gesunden Menschenverstand aussetzt, hilft nur noch Erfahrung weiter. Diese Erfahrung fehlt offenbar dem ein oder anderen Junginvestor, der etwa beim Sozialen Netzwerk Facebook stolz davon berichtet, er habe Aktien auf Kredit gekauft. Da muss ich sofort an einen Bekannten denken, der bei einem Kreditinstitut arbeitet und zu Neue-Markt-Zeiten Aktien mit Geld kaufte, dass er sich – zu Sonderkonditionen – bei seiner Bank geliehen hat. Es kam wie es kommen musste, und der gelernte Banker hätte es eigentlich besser wissen müssen: Die Schulden zahlt er noch heute ab. Nun hat er die Erfahrung, die er teuer bezahlt hat, die jüngere Anleger offenbar erst noch machen müssen.
Bei jüngeren Anlegern sind wir schnell beim Thema Social Trading. Und damit ist jetzt nicht der Aktientipp des kleinen Nebenwertes bei Facebook gemeint, den der Tippgeber längst gekauft hat und pushen will, um ihn dann zu verkaufen, wenn die anderen kaufen. Das ist übrigens strafbar.
Brandgefährlich ist bei Wikifolio und Co., dass man ja einfach ein neues Depot eröffnen kann, wenn die alte Strategie nicht aufging. Blöd für den, der als Follower im alten Depot mit echtem Geld drinhängt. So viele Vorteile das Social Trading auch haben mag, es hat auch einige Nachteile (lesen Sie dazu unser 4-week special). Social Trading bleibt eben auch immer ein wenig Börsenspiel – mit der Betonung auf Spiel. Positiver formuliert: An der Börse handelt man Risiken, die man eingeht. Wenn man sich der Risiken des Social Trading bewusst ist, okay. Wenn man sich der Risiken des Aktienkaufs auf Kredit bewusst ist, okay. Aber dann bitte später nicht jammern und die Schulden tapfer abzahlen! Übrigens auch die Privatinsolvenz ist ein harter Weg und kein Ausweg.
Gute Nachrichten hatte Wikifolio vergangene Woche für uns, jetzt sind alle fünf unserer boersianer.info-Musterdepots bei der Plattform mit einer ISIN versehen und
investierbar. Hierbei bitte immer beachten, dahinter steht Lang & Schwarz als Emittent (Emittentenrisiko).
Ihr Ulrich W. Hanke,
Chefredakteur boersianer.info – Das digitale Anlegermagazin
Ihr Ulrich W. Hanke, Chefredakteur boersianer.info http://www.boersianer.info
Zur Person: 12 Fragen an … Ulrich W. Hanke, boersianer.info
Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Addiko Bank, Do&Co, ATX TR, Rosgix
Bildnachweis
Aktien auf dem Radar:FACC, Österreichische Post, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, S Immo, Semperit, OMV, ATX Prime, ATX TR, Addiko Bank, Verbund, DO&CO, ATX, Cleen Energy, Gurktaler AG VZ, Kapsch TrafficCom, Lenzing, SW Umwelttechnik, RHI Magnesita, Oberbank AG Stamm, Agrana, Amag, CA Immo, Erste Group, EVN, Immofinanz, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.
Random Partner
Andritz
Andritz ist ein österreichischer Konzern für Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Graz. Benannt ist das Unternehmen nach dem Grazer Stadtbezirk Andritz. Das Unternehmen notiert an der Wiener Börse und unterhält weltweit mehr als 250 Produktionsstätten sowie Service- und Vertriebsgesellschaften.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Latest Blogs
» BSN Spitout Wiener Börse: Andritz dreht nach sieben Tagen
» Österreich-Depots: Bergauf (Depot Kommentar)
» Börsegeschichte 13.5.: Walter Rothensteiner, CA Immo (Börse Geschichte) ...
» PIR-News: News zu AT&S, Valneva, Verbund, Research zu RBI ... (Christine...
» Nachlese: Ursula Ressl, Petra Plank und der Live-Blick DAX (Christian Dr...
» Wiener Börse Party #648: AT&S neue Chancen, but why Friday? 4x High: Add...
» Wiener Börse zu Mittag fester: Addiko Bank, FACC und AT&S gesucht, DAX-B...
» Börsenradio Live-Blick 13/5: DAX unchanged, Bayer Charterfolg, Siemens E...
» Börse-Inputs auf Spotify zu u.a. Ursula Ressl, MSCI World, Airbnb, Shopi...
» ATX-Trends: AT&S, DO&CO, Post, Wienerberger ...
Useletter
Die Useletter "Morning Xpresso" und "Evening Xtrakt" heben sich deutlich von den gängigen Newslettern ab.
Beispiele ansehen bzw. kostenfrei anmelden. Wichtige Börse-Infos garantiert.
Newsletter abonnieren
Runplugged
Infos über neue Financial Literacy Audio Files für die Runplugged App
(kostenfrei downloaden über http://runplugged.com/spreadit)
per Newsletter erhalten
AT0000A2VKV7 | |
AT0000A3BQ27 | |
AT0000A2WCB4 |
- BSN Spitout Wiener Börse: Andritz dreht nach sieb...
- Wiener Börse Nebenwerte-Blick: Addiko springt 9 P...
- Wiener Börse: ATX geht unverändert aus der Sitzung
- Wie Addiko Bank, Cleen Energy, Kapsch TrafficCom,...
- Wie Lenzing, VIG, DO&CO, Mayr-Melnhof, Bawag und ...
- Dow Jones-Mover: Intel, Honeywell Intern., Cisco,...
Featured Partner Video
Börsepeople im Podcast S12/08: Robert Abend
Robert Abend ist Vorstand der in Deutschland börsenotierten stock3 AG, seine Plattform stock3.com ist für einen Tagesgeschäft-affinen Börse-Fanboy wie mich die Heimat im DACH-Raum. Wir sprechen übe...
Books josefchladek.com
Kazumi Kurigami
操上 和美
2002
Switch Publishing Co Ltd
Ros Boisier
Inside
2024
Muga / Ediciones Posibles
Martin Frey & Philipp Graf
Spurensuche 2023
2023
Self published
Helen Levitt
A Way of Seeing
1965
The Viking Press
Naotaka Hirota
La Scène de la Locomotive à Vapeur
1975
Yomiuri Shimbun