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Ich kaufe Kraft Heinz nach dem bitteren Absturz (Tim Schäfer)

Bild: © www.shutterstock.com, Heinz Ketchup Oliver Hoffmann / Shutterstock.com

Autor:
Tim Schäfer

Der Journalist Tim Schäfer pendelt seit dem Frühjahr 2006 zwischen New York und Deutschland. Wöchentlich berichtet er über die Geschehnisse an der Wall Street für Euro am Sonntag, eine der führenden deutschen Wirtschaftspublikationen. Darüber hinaus schreibt er für Magazine wie Der Aktionär oder die Börsenbriefe Prior Global und Prior Gold.

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06.09.2019, 3098 Zeichen

Ich hab vor einigen Tagen 190 Kraft-Heinz-Aktien gekauft. Der Kurs ist derart im Keller. Ich konnte es nicht lassen. Der 150 Jahre alte Lebensmittelriese aus Pittsburgh ist bitter abgestürzt. Vom Top bei 97 sauste der Kurs auf 25 Dollar. Das macht ein Kursverlust von über 70 Prozent. Ich habe mir nun ein paar Anteile unter den Nagel gerissen, weil ich mit einer Erholung rechne.

So bitter ist die Ketchup-Käse-Ikone eingebrochen:

Das Unternehmen ist mehrheitlich im Besitz von Warren Buffett und dem mit ihm befreundeten Investor 3G Capital. Der Ketchup- und Käse-Fabrikant hat mit hohen Schulden, sinkenden Erträgen und schrumpfenden Verkäufen in Supermärkten zu kämpfen.

Warren Buffett und 3G wechselten die Vorstandsspitze aus. Sie stimmten der Umstrukturierung zu. Ich rechne damit, dass der Vorstand Töchter versilbern wird, um von dem Erlös Schulden zu tilgen. Der Schuldenberg türmt sich auf 30 Milliarden Dollar. Das ist der helle Wahnsinn. Viel zu viel.

Wie man die Wende hinbekommt, hat der Suppenhersteller Campbell Soup vorgemacht. Im Rahmen des Turnarounds stieß der Vorstand Töchter ab. Am 3. September verkaufte Campbell die beiden Chipmarken Kettle Brands aus England und Yellow Chips für 80 Millionen Dollar. Im Juli versilberte es sein Keksgeschäft Kelsen Group an Ferrero für 300 Millionen Dollar. Im April verscherbelte es den Safthersteller Bolthouse Farms, einst für 1,6 Milliarden Dollar gekauft, für 510 Millionen Dollar. Und schon drehte der Kurs nach oben. Die Wall Street ist begeistert von Campbell. Der Kurs macht Freudensprünge. So etwas kann ich mir auch bei Kraft Heinz vorstellen.

Das war mein Einstiegspreis:

Ich zahlte 26,26 Dollar je Aktie für Kraft-Heinz. Das Aktienpaket ist mini. Aber ich wollte darüber schreiben.

Kraft Heinz ist in eine sehr schwierige Phase geraten. Es gab Bilanz-Skandale. Es wurde nicht gut gesteuert und nicht ausreichend überwacht. Kraft Heinz hat zu radikal die Kosten gekürzt und nicht in seine Zukunft investiert. Etwa hätte es aussichtsreiche Lebensmittel-Startups zu fairen Preisen kaufen können. Kraft Heinz ist aber dennoch eine großartige Marke. Die Ikone hat großartige Produkte und einen großartigen Cashflow.

Ich warte jetzt geduldig auf den Turnaround. Natürlich ist die Aktie mit Risiken verbunden. Aber mit Buffett im Hintergrund als Ankeraktionär fühle ich mich wohl. Wobei ich schon etliche Fehler gemacht habe. Ein großer Fehler war beispielsweise mein Einstieg bei GE. Der Kurs geht immer tiefer. Ich halte trotzdem an GE fest.

Ich mag Dividendenaktien. Ein einfaches, extremes, aber sehr aussagekräftiges Beispiel: Eine einzelne Aktie von Coca-Cola, die beim Börsengang von 1919 für 40 Dollar gekauft wurde und deren Dividenden stetig reinvestiert wurden, hat jetzt einen Wert von 9.800.000 Dollar gegenüber 341.545 Dollar ohne reinvestierte Dividenden: Quelle hier.

Dieser Artikel hier im Blog ist keine Empfehlung. Es handelt sich um keine Vermögensberatung. Alles kann mit bitteren Verlusten einhergehen. Die Börse ist nichts für Leichtmatrosen.

Im Original hier erschienen: Ich kaufe Kraft Heinz nach dem bitteren Absturz


(06.09.2019)

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