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Man schaut auf Peking und Gütersloh (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

18.06.2020, 3133 Zeichen

Gelassen und ruhig präsentiert sich der Devisenmarkt dieser Tage. Auch die Börsen zeigen ein uneinheitliches Bild, zu sehr widersprechen sich die Schlagzeilen der letzten Zeit. Regierungen jonglieren mit milliardenschweren Hilfspaketen, hinter verschlossenen Türen wird versucht, die Ausgestaltung des EU-Corona-Wiederaufbaufonds auszuverhandeln, veröffentlichte Wirtschaftsdaten zeugen von deutlichen Einbußen, aber auch von teilweise überraschend günstigem Erholungsverlauf. Die andere Seite der Medaille zeigt weltweit wiederaufflammende Corona-Cluster. Nicht nur in Beijing wurden Schulen, Kindergärten und nun auch sämtliche Hotels wieder geschlossen, auch in Deutschland wurde nun ein ganzer Landkreis (Gütersloh) abgeschottet, da im größten deutschen Fleischverarbeitungsbetrieb mehr als 600 Neuinfektionen festgestellt und daraufhin mehr als 7.000 Menschen in Quarantäne geschickt wurden. Die Freude über zunehmende Lockerungsmaßnahmen kann sich da nur schwer durchsetzen, umso wichtiger bleibt da das Motto: Abstand halten und - Xundbleim!

Die Aktienmärkte in Asien schließen sich heute Morgen der Entwicklung der Wall Street vom Vorabend an und geben überwiegend leicht nach. Gewinnmitnahmen und Verunsicherung zu Berichten über Neuinfektionen mit dem Covid-19-Virus, unter anderem auch in einigen US-Bundesstaaten, prägten das Marktgeschehen. Zudem hatte am Vortag US-Notenbankchef Powell erneut vor einer möglicherweise nur allmählichen Erholung aus der Krise gewarnt.

Zur Wochenmitte hat die Rallye an den US-Börsen an Schwung verloren. Obwohl es zu Gewinnmitnahmen kam, haben die jüngste Ausweitung der Anleihekäufe der US-Notenbank und die zuletzt überraschend guten US-Konjunkturdaten das Sentiment weiterhin gestützt. Die vor Handelsbeginn veröffentlichten US-Baubeginne blieben deutlich hinter der Prognose zurück. Diese legten im Mai um 4,3 % zu, während Ökonomen einen Anstieg um 22,3 % erwartet hatten. Der Vormonat wurde leicht nach oben revidiert.

Mit geringfügigen Abgaben zeigten sich die Notierungen am Ölmarkt nach den deutlichen Gewinnen am Vortag. Das US-Energieministerium hat einen Anstieg seiner Rohölvorräte gemeldet, der allerdings nicht so drastisch ausfiel, wie es die Daten des Branchenverbands API vom Dienstag hätten erwarten lassen. Gleichwohl hatten Analysten mit einer Abnahme der Vorräte gerechnet. Als positiv bezeichnen Beobachter den Umstand, dass die Ölförderung in den USA auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gesunken ist. Derweil bekräftigte die OPEC ihre Prognose eines Nachfragerückgangs um 9,1 Mio. Barrel pro Tag in diesem Jahr.

Zum Schweizer Franken zog der Euro über Nacht etwas an. Am Morgen notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,0683 nach CHF 1,0666 am Vorabend. Im weiteren Tagesverlauf könnte es zu Kursausschlägen im Franken kommen. Die Schweizerische Nationalbank veröffentlicht um 09.30 Uhr ihre vierteljährliche geldpolitische Lagebeurteilung. In Großbritannien wird die britische Notenbank ebenfalls ihre geldpolitischen Entscheidungen mitteilen. Es wird erwartet, dass die Bank of England die Obergrenze für ihre Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur anheben wird.


(18.06.2020)

Disclaimer:
Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers bzw. Lesers. Es stellt keine Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von in diesem Dokument genannten Wertpapieren beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages oder einer Verpflichtung irgendeiner Art. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von dem Verfasser als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Der Verfasser sowie die Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG übernehmen keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Insbesondere behalten sich der Verfasser sowie die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG Satz- und Druckfehler sowie Irrtümer vor. Alle Meinungen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln jene des Verfassers und nicht zwangsläufig auch die Meinungen der Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG wieder. Die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG ist nicht dazu verpflichtet dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger bzw. Leser auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme oder Schätzung ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den positiven Anlageertrag einer in diesem Dokument beschriebenen Einschätzung kann daher weder von dem Verfasser noch von der Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG übernommen werden.

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