10.02.2021, 6152 Zeichen
Die Wiener Börse ist am Dienstag mit Verlusten aus dem Handel gegangen, der ATX beendete seine sechstägige Gewinnserie und schloss um 0,7% tiefer, wobei er auch wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 3.000 Punkten rutschte. Im Blickpunkt des Interesses standen einzelne Unternehmensergebnisse, die Bawag hat im Krisenjahr 2020 mehr als ein Drittel weniger Gewinn gemacht, zudem bleiben die Risikokosten hoch und ein weiter belastender Faktor, nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel konnte die Aktie aber mit einem Zuwachs von 1,8% schliessen. Den beiden anderen großen Bankentiteln ging es nicht ganz so gut, die Erste Group schaffte ein kleines Minus von 0,1%, für die Raiffeisen ging es um 0,8% nach unten. Die kleinere, vor allem in Südosteuropa tätige Addiko Bank konnte mit einem Zuwachs von 0,6% den Tag beenden, das Geldinstitut hat den mittelfristigen Ausblick im Zuge der Corona-Epidemie angepasst, für die Zeit ab dem Geschäftsjahr 2021 wird nun mit etwas weniger Wachstum beim Provisionsergebnis und einer etwas geringeren Nettozinsmarge gerechnet, zudem wird erwogen, auf Grund der Vorgaben der EZB für 2019 nur eine Teildividende auszuschütten. Voestalpine schloss sein drittes Geschäftsquartal 2020/21 inmitten der Coronakrise mit Verlusten ab, konnte aber die Abwärtsspirale stoppen, unter dem Strich blieb in den ersten neun Monaten bis Ende Dezember ein negatives Ergebnis von 159 Millionen Euro, nach minus 160 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Aufwärtstrend in wichtigen Geschäftsbereichen hat sich aber nach Angaben des Unternehmens zum Jahresende fortgesetzt, dennoch musste der Stahlkonzern ein Minus von 1,5% hinnehmen. Die Berenberg Bank hob das Kursziel für Palfinger von 29,0 Euro auf 38,0 Euro an und behielt die Kaufempfehlung unverändert bei, der Kranhersteller konnte um 2,0% befestigt schliessen. Der Baukonzern Strabag rechnet indes für das abgelaufene Jahr 2020 mit einem Betriebsergebnis, das über den rund 600 Millionen Euro des Jahres 2019 liegen wird. Die bisher angepeilte Ebit-Marge von 3,5 Prozent werde erheblich überschritten werden, erklärte der Baukonzern am Nachmittag, der Titel konnte 4,2% ansteigen und war damit stärkster Wert des gestrigen Handelstages. An der zweiten Stelle folgte Do & Co, das Cateringunternehmen konnte sich um 3,6% verbessern. Die Ölwerte mussten sich der europaweiten Sektorenschwäche anpassen, für die OMV ging es um 0,6% nach unten, Schoeller-Bleckmann beendete den Handel mit einer 0,3% tieferen Notierung. Der Verbund war der größte Verlierer des gestrigen Tages mit einem Rückgang von 4,2%, auch Semperit wurde verkauft, für den Gummikonzern gab es ein Minus von 3,5%.
A1 Telekom Austria
Die Telekom Austria präsentierte gestern nachbörslich ihre Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020, die in etwa den Erwartungen entsprachen. Die Umsatzerlöse der Gruppe gingen leicht zurück (-0,3 %), bedingt durch geringere sonstige betriebliche Erträge und niedrigere Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten, während die Erlöse aus Dienstleistungen trotz Roaming-Verlusten (~2 % der Umsatzerlöse) und negativer Währungseffekte stabil blieben. Ohne Währungs- und Einmaleffekte erhöhten sich die Umsatzerlöse um 1,5%. Die Erlöse aus Dienstleistungen im Mobilfunkbereich blieben stabil (-0,2 %), da die hohe Nachfrage nach mobilen WLAN-Routern zusammen mit erfolgreichen Upselling-Aktivitäten im höherwertigen Segment die Roaming-Verluste ausgleichen konnte. Die Erlöse aus Festnetzdienstleistungen blieben unverändert (+0,2 %), da höhere Solutions & Connectivity Umsätze in den CEE-Segmenten die Rückgänge von Zusammenschaltungserlösen ausglichen. Die Erlöse aus Festnetz-Dienstleistungen im Endkundengeschäft blieben stabil und wurden durch Bandbreitenerhöhungen und TV Content unterstützt. Das EBITDA der Gruppe vor Restrukturierungsaufwendungen stieg um 1,0 %, hauptsächlich bedingt durch Einsparungen bei den Personal-, Werbe- und Wartungskosten. Das Nettoergebnis stieg von €327,4 Mio.im Jahr 2019 auf €388,8 Mio. im Jahr 2020 an. Für das Geschäftsjahr 2020 beabsichtigt der Vorstand, der Hauptversammlung 2021 eine Dividende von €0,25/Aktie (Vj. €0,21/Aktie) vorzuschlagen. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet das Management der A1 Telekom Austria Group ein Wachstum der Gesamtumsätze von rund 1% und eine erneute Ausweitung der EBITDA-Marge.
GJ 2020: Umsatz: €4.549 Mio. (4.520e); EBITDA: €1.577 Mio. (1,565e); EBIT: €638,9 Mio. (591e); Nettoergebnis: €388,8 Mio. (387,4e)
Strabag
Der heimische Baukonzern Strabag präsentierte heute seine vorläufigen Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020. Der STRABAG SE-Konzern verbuchte im Geschäftsjahr 2020 insgesamt einen etwas geringeren Leistungsrückgang als prognostiziert: Mit €15,4 Mrd. lag die Leistung um 7% unter dem Niveau von 2019. Negativ wirkten sich diese, bereits berichteten, Faktoren aus: die wegen des Mitte 2019 ausgelaufenen Vertrags mit einer deutschen Großkundin im Bereich Property & Facility Services weggefallene Leistung, die Abarbeitung bzw. die Fertigstellung von Tunnelbauprojekten in Chile, und natürlich die vorübergehende Baueinstellung im Zuge der Coronavirus-Krise in Österreich. Der Auftragsbestand per 31.12.2020 konnte trotz Krise auf €18,4 Mrd. (+5 %) gesteigert werden. Während in Österreich, Polen und Ungarn Rückgänge zu verzeichnen waren, legte der deutsche Markt und hier insbesondere der Verkehrswegebau stark zu. Die STRABAG SE geht davon aus, im Geschäftsjahr 2021 eine Leistung geringfügig über Vorjahresniveau zu erzielen. Diese Annahme ist durch den hohen Auftragsbestand gut unterlegt. Ergebnisseitig rechnet die STRABAG SE damit, im Geschäftsjahr 2020 das bisherige Ziel einer operativen EBIT-Marge von mindestens 3,5% erheblich zu überschreiten, weil positive Effekte, wie beispielsweise im Verkehrswegebau einiger Kernmärkte, überwogen haben. Das EBIT soll über dem Vorjahresniveau von rund €600 Mio. liegen. 2021 sollte wieder eine Normalisierung eintreten mit einer EBIT-Marge von unter 4,0%. Das Mittelfristziel von 4,0% ab 2022 scheint ob dieser Entwicklung jedenfalls erreichbar. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) 2021 dürften €450 Mio. nicht überschreiten.
Wiener Börse Party #1062: ATX nach Weihnachten etwas leichter, wichtige Hinweise für Handel & Party morgen, Opening Bell Robert Gillinger
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Gegründet 1819 als die „Erste österreichische Spar-Casse“, ging die Erste Group 1997 mit der Strategie, ihr Retailgeschäft in die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die Wiener Börse. Durch zahlreiche Übernahmen und organisches Wachstum hat sich die Erste Group zu einem der größten Finanzdienstleister im östlichen Teil der EU entwickelt.
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