04.03.2021, 4210 Zeichen
Die Wiener Börse hat am Mittwoch nach einer Berg-und Talfahrt unterm Strich leicht zugelegt, der ATX büßte einen Großteil seiner am Vormittag erzielten Gewinne im Späthandel wieder ein und schloss mit einem kleinen Plus von 0,3%. Am Vormittag hatte die Aussicht auf teilweise anstehende Lockerungen der Lockdowns Europas Börsen angetrieben, nach überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten kamen die Märkte im Späthandel aber wieder zurück. Einen eher guten Tag hatten die Bankenwerte, die Bawag konnte um 2,4% vorrücken, für die Erste Group gab es ein kleines Plus von 0,3%, die Raiffeisen endete mit einem stolzen Plus von 3,5%, lediglich die kleinere Addiko Bank musste nachgeben und schloss mit einem Rückgang von 0,6%. Unter Druck kam Lenzing, für den Faserhersteller ging es um 5,4% nach unten, an zwei Standorten des von Lenzing und Palmers betriebenen Joint-Ventures Hygiene Austria hatte es am Dienstag Hausdurchsuchungen gegeben, wie das Unternehmen bestätigte. Hintergrund ist der Verdacht, dass in China produzierte Schutzmasken falsch etikettiert und als österreichische Produkte verkauft wurden, die Bundesbeschaffungsgesellschaft BBG hat bereits reagiert und das Unternehmen als Auftragnehmer inaktiv gestellt. Andritz konnte nach der Vorlage von Quartalszahlen zeitweise kräftig zulegen, fiel dann aber knapp ins Minus und schloss 0,4% tiefer. Im Gesamtjahr 2020 hat der Anlagenbauer seinen Umsatz stabil bei 6,7 Milliarden Euro gehalten und den Gewinn um 66 Prozent auf 203,7 Millionen Euro gesteigert. Die Analysten der Baader Bank haben in einer ersten Reaktion auf die Zahlen ihre Kaufempfehlung "buy" und ihr Kursziel von 50,0 Euro für die Aktie bestätigt. Gewinner des Tages nach den beiden Bankenwerten war Schoeller-Bleckmann, der Ölfeldausrüster durfte sich über eine Verbesserung um 2,4% freuen, auch die OMV war durchaus gesucht und konnte um 1,4% zulegen. Ebenfalls gut nachgefragt war voestalpine, für den Stahlkonzern brachte der Handel eine Verbesserung von 2,0%, auch Wienerberger zählte zu den klaren Gewinnern, der Ziegelkonzern konnte um 1,9% vorrücken. Gut verlief der Tag auch für Rosenbauer und AT&S, der Feuerwehrausstatter verzeichnete eine Verbesserung von 1,8%, für den Leiterplattenhersteller ging es in gleichem Ausmaß nach oben. Einen schwachen Tag hatte der Verbund mit einem Rückgang von 5,0%, der Versorger war damit zweitschwächster Titel des gestrigen Tages.
Flughafen Wien
Der Flughafen Wien präsentierte heute seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020, die im Rahmen der Erwartungen lagen. Der Umsatz ging, aufgrund des deutlichen Passagierrückgangs von 75,6% um 61,7% auf €333,7 Mio. zurück. Während das EBITDA um 85,9% auf €54,1 Mio. nachließ, verzeichnete das Nettoergebnis einen Rückgang auf €-75,7 Mio. (Vj. €175,7 Mio.). Dies stellte das erste Verlustjahr in der Unternehmensgeschichte dar. 2021 wird einen Aufschwung bringen, bleibt aber herausfordernd: Während sich aus heutiger Sicht das erste Halbjahr noch schwach entwickeln wird, ist ab Sommer und im zweiten Halbjahr ein deutlicher Anstieg bei den Passagieren zu erwarten. Für den Standort Wien erwartet der Flughafen Wien rund 12,5 Mio. Reisende (2020: 7,8 Mio.) im Gesamtjahr 2021 und für die Flughafen-Wien-Gruppe (inkl. Beteiligungen) rund 15,9 Mio. Reisende (2020: 9,7 Mio.). Die Flughafen Wien Gruppe verfügt über eine solide wirtschaftliche Basis und plant, 2021 wieder aus der Verlustzone zu kommen, die Liquidität ist für alle vorhersehbaren Krisen-Szenarien ausreichend gesichert. Für das Geschäftsjahr 2021 werden aus heutiger Sicht ein Umsatz von €430 Mio., ein positives EBITDA von €150 Mio. und ein leicht positives Jahresergebnis von €4 Mio. erwartet. Die Nettoverschuldung des Unternehmens wird voraussichtlich auf rund €100 Mio. sinken. Die Investitionen werden bei rund €62 Mio. liegen.
Ams
Ams gab gestern bekannt, dass der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen ams Offer GmbH, einer 100%-igen Tochtergesellschaft der ams AG, Muttergesellschaft der ams-Gruppe, und Osram Licht AG in Kraft getreten ist. Das kombinierte Unternehmen bedient eine gemeinsame Kundenbasis von rund 20.000 Kunden in den Anwendungsbereichen Consumer, Automotive, Medizintechnik und Industrie.
Private Investor Relations Podcast #14: Heiko Thieme rät zu Anrufen bei der IR, sieht Private gegenüber Institutionellen insgesamt im Vorteil
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