27.04.2021, 4967 Zeichen
Mit klaren Zuwächsen konnte der heimische Markt in die neue Woche starten, der ATX erzielte ein Plus von 1,2%. Neben Unternehmensergebnissen halfen auch positive Neuigkeiten von der Konjunktur, so konnte sich die Stimmung der Firmen in Deutschland trotz der dritten Coronawelle im April leicht verbessern, der ifo-Index verzeichnete einen kleinen Anstieg, der reichte aber aus, um den höchsten Stand seit Juni 2019 zu erreichen. Abseits von Unternehmensergebnissen rückte die OMV in den Fokus der Investoren, der Vorstandsvorsitzende Rainer Seele wird im kommenden Jahr den Chefposten bei dem börsennotierten Ölkonzern zurücklegen, diese Nachricht brachte die Aktie um 1,6% nach unten. Porr endete nach der Ergebnispräsentation unverändert, der Baukonzern hat das vorige Jahr wegen massiver Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie und Neubewertungen von Projekten mit einem zweistelligen Verlust abgeschlossen, die Dividende wird gestrichen. Die BAWAG hat im ersten Quartal 2021 den Nettogewinn im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um ein Fünftel erhöht, die Risikokosten sind auf ein normales Niveau zurückgegangen, die Bank hat vorerst für 2019 und 2020 40 Millionen Euro Dividende ausbezahlt, weitere 420 Millionen Euro sollen im vierten Quartal folgen, wenn es Aktionäre und Behörden erlauben, in Summe reagierte die Aktie auf diese Neuigkeiten mit einem Plus von 3,6%. Auch die beiden anderen großen Banken konnten zulegen, für die Erste Group gab es einen Zuwachs von 1,8%, die Raiffeisen konnte sich gar um 2,2% verbessern. Die kleinere, vor allem in Südosteuropa tätige Addiko Bank musste hingegen 1,8% abgeben, die Hauptversammlung der Addiko Bank hat die vorgeschlagene, zweigeteilte Dividende von 2,39 Euro pro Aktie für 2019 und 2020 beschlossen, zunächst wird die erste Tranche in Höhe von 0,36 Euro je Aktie ausbezahlt. Abgeben musste Marimomed, das Biotechnologieunternehmen war mit einem Minus von 2,2% schwächster Wert des gestrigen Handelstages. Auch UBM Development tendierte nach unten, nach den guten Zuwächsen Ende letzter Woche fuhr das Immobilienunternehmen gestern ein Minus von 1,2% ein. Stärkster Titel nach der Bawag war Palfinger, der Kranhersteller konnte um 3,0% vorrücken. Nicht aufzuhalten scheint im Moment der Verbund zu sein, gestern gab es für den Versorger einen weiteren Anstieg von 3,0%. Gesucht war auch Strabag, das Bauunternehmen durfte sich am Ende des Tages über eine 2,6% höhere Schlussnotierung freuen.
Unternehmensnachrichten
OMV
Der Vorstandsvorsitzende und CEO der OMV, Rainer Seele, hat gestern dem Aufsichtsratsvorsitzenden Mark Garrett bekannt gegeben, dass er die Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr nicht in Anspruch nehmen wird. Die aktuelle Funktionsperiode endet damit automatisch am 30. Juni 2022.
Warimpex
Das heimische Immobilienunternehmen Warimpex veröffentlichte heute seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020, die in etwa den Erwartungen entsprachen. Im Berichtszeitraum erhöhten sich die Umsatzerlöse aus der Vermietung von Büroimmobilien um 4% auf €20,6 Mio. Dies resultiert vor allem aus der im Mai 2019 erfolgten Fertigstellung des Mogilska 43 Office in Krakau sowie aus Neuvermietungen im Ogrodowa Office in Łódź. Im Hotelbereich verringerten sich die Umsatzerlöse aufgrund der Pandemiemaßnahmen um 64% auf €3,6 Mio. In Summe gingen die Umsatzerlöse im Jahresvergleich um 19% auf €25,7 Mio. zurück. 2020 fanden keine Immobilientransaktionen statt. Der Wegfall von Immobilienverkäufen sowie ein negatives Ergebnis aus dem Hotelbereich führten zu einer Verringerung des EBITDA auf €3 Mio. (2019: €29,9 Mio.). Die Abschreibungen und Wertänderungen beliefen sich im Geschäftsjahr auf €-10,7 Mio. (2019: €14,9 Mio.). Davon entfielen €7,8 Mio. auf Marktwertanpassungen der Büroimmobilien (Investment Properties) – diese betrafen vor allem polnische Büroimmobilien –, während in der Vergleichsperiode des Vorjahres noch Bewertungsgewinne in Höhe von €15,3 Mio. verbucht werden konnten. Die Wertminderung bei den Hotels betrug €1 Mio. (2019: Wertaufholung €1,2 Mio.). Das EBIT verringerte sich somit auf €-7,7 Mio. (2019: €44,7 Mio.). In Summe verringerte sich so das den Aktionären zurechenbare Periodenergebnis der Warimpex-Gruppe im Vergleich zum Rekordergebnis des Vorjahres in Höhe von €61,5 Mio. auf €-29,7 Mio. Zusammenfassend ist dies, neben dem Ausbleiben von Immobilienverkäufen und Buchgewinnen, auf Verluste aus der Immobilienbewertung und der Währungsumrechnung sowie auf Pandemie-bedingt rückläufige Hotelergebnisse zurückzuführen. Der NNNAV/Aktie verringerte sich um 28% auf €2,46. Die prognostizierte wirtschaftliche Erholung vorausgesetzt, rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer stabilen Entwicklung der Geschäftstätigkeit. Die aktualisierte Planungsrechnung von Warimpex zeigt auch für das Jahr 2021 ein positives EBITDA sowie ausreichend Liquidität.
GJ 2020: Umsatzerlöse: €25,7 Mio. (25,3e), EBITDA: €3,0 Mio. (2,6e), EBIT: €-7,7. (-8,5e), Periodenergebnis: €-29,7 Mio. (-28,6e)
Wiener Börse Party #640: Ultimo April-Handel, Sparplan-Boost bei der Erste Group, Poetry Slam für die Finanzbranche, VIG vs. Coba
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