01.06.2023, 3267 Zeichen
Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel gestern Mittwoch mit Abschlägen beendet. Nach einem schwachen Start hatten sich die Kurse zwischenzeitlich erholt, um dann am Nachmittag wieder unter die Vortageslinie zu fallen. Am Schluss ging der österreichische Leitindex ATX bei 3.042,61 Punkten 0,59 Prozent unter dem Vortageswert aus dem Handel. Der breitere ATX Prime büßte am Ende 0,58 Prozent ein auf 1.545,38 Einheiten. Trübe Wirtschaftsdaten aus China und die weiter bestehende Unsicherheit im Vorfeld der geplanten Abstimmung über den Kompromiss im US-Schuldenstreit im Kongress in Washington lasteten auf den Finanzmärkten. Etwas positive Nachrichten gab es mit Blick auf Teuerungsdaten aus Europas zwei größten Volkswirtschaften. Die deutsche Inflationsrate ist im Mai wegen sinkender Benzinpreise und der Einführung des 49-Euro-Tickets auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen. Auch in Frankreich hat sich die Inflation im Mai unerwartet stark abgeschwächt und den niedrigsten Stand seit einem Jahr erreicht.
Mit Blick auf die Einzelwerte gab es im Prime market nur wenige Gewinner. Aktien von Do&Co profitierten von einem Kommentar und legten 4,2 Prozent zu. Analysten der Erste Group hoben ihr Kursziel von 136,5 auf 147 Euro und bestätigten ihre "Buy"-Empfehlung. Die Aktien von Kapsch TrafficCom rückten dagegen mit einem deutlichen Abschlag von 9,4 Prozent in den Fokus. Der Wiener Mauttechnologie-Betreiber hat sich mit seinen wesentlichen Finanzgläubigern auf eine umfassende Restrukturierung geeinigt. Diese beinhaltet eine Verlängerung bestehender Finanzierungen und eine neue Finanzierung bis 25. Mai 2025. Die Dividendenpolitik bleibt ausgesetzt, es gibt keine Ausschüttungen, so der Konzern in einer Aussendung. Die Titel der Strabag und der Vienna Insurance Group (VIG) fanden mit Quartalszahlen Beachtung. Die VIG steigerte ihre Prämien im ersten Quartal um 12,1 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet der Versicherer eine positive operative Performance - trotz weiter bestehender Unsicherheitsfaktoren wie dem Ukraine-Krieg und der Inflationsentwicklung und ein volatiler Kapitalmarkt. Die Titel gaben 1,6 Prozent nach.
Österreichs größter Baukonzern Strabag hat seine Leistung heuer im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro ausgebaut, wie das Unternehmen bekannt gab. Das Plus sei "zum Teil auch auf das inflationäre Umfeld zurückzuführen". Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2023 wurde bestätigt: Die Bauleistung dürfte "zumindest 17,9 Mrd. Euro" erreichen, nach 17,7 Mrd. Euro 2022. Die Anteile des Konzerns gaben am Ende leichte 0,1 Prozent nach. Die Analysten der Wiener Privatbank haben zudem ihre Kaufempfehlung ("Kaufen") für die Aktien von Schoeller-Bleckmann (SBO) bestätigt. Der faire Wert für die Titel des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters wurde als Reaktion auf die jüngsten Quartalszahlen vom zuständigen Experten Nicolas Kneip von 81,2 auf 77,0 Euro gesenkt. Die SBO-Aktien verloren 0,4 Prozent an Wert auf 51,4 Euro. Die schwergewichteten Bankentitel schlossen uneinheitlich. Erste Group gewannen 0,4 Prozent, während Raiffeisen Internation (RBI) und Bawag am Schluss jeweils um 0,6 und 1,9 Prozent tiefer aus dem Handel gingen."
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