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Immobilienmanie (Max Otte)

Autor:
Max Otte

Prof. Dr. Max Otte promovierte in Princeton und lehrte Betriebswirtschaft an den Hochschulen/Universitäten Worms, Boston, Würzburg und Graz.
Seit 15 Jahren hat er sich voll und ganz dem Privatanleger verschrieben. Sein Ziel: 
Eine bankenunabhängige und nachvollziehbare Aktienanalyse auf Basis wertorientierter Kapitalanlage. Kern seines Strategieansatzes ist die von ihm entwickelte Methode der Königsanalyse®.
In seinem Buch „Der Crash kommt“ prognostizierte Max Otte bereits im Sommer 2006 die internationale Finanzkrise von 2008. Daneben hat der dreimalige „Börsianer des Jahres“ mehr als ein Dutzend weiterer Bücher sowie zahlreiche Artikel in Zeitungen und Fachblättern veröffentlicht. Regelmäßig wird er von den Medien zu Anlage- und Währungsfragen interviewt.
Max Otte ist Gründer der in Köln ansässigen IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH, die seinen wöchentlichen Börsenbrief Der Privatinvestor herausgibt, sowie Gründer und Mitglied im Verwaltungsrat der in Zug (Schweiz) ansässigen Privatinvestor Verwaltungs AG. Der PI Global Value Fund, der Max Otte Vermögensbildungsfonds und der Max Otte Multiple Opportunities Fund werden gemäß seiner Strategie der Königsanalyse® verwaltet.

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17.08.2015, 3442 Zeichen

Sehr geehrte Privatanleger, 

das Immobilienfieber ist endgültig ausgebrochen. In Städten wie München oder Berlin wird mittlerweile oft mehr als das 30-fache der Jahresmiete als Kaufpreis bezahlt. Normal war früher bei guten Objekten vielleicht das 17- bis 20-fache.

In München sind Objekte für 10.000 Euro je Quadratmeter verkauft worden. Auch in Mittelstädten wie zum Beispiel Rostock ziehen die Preise jetzt an. Und immer mehr Anleger und Sparer stürzen sich – wie bei einer Blase allgemein üblich – auf Immobilien.

Nun erreichte mich die Anfrage eines Lesers, der noch in der beruflichen Aufbauphase ist, ob ich ihm helfen könne. Seine Frau will unbedingt ein Haus im Speckgürtel von München kaufen. Dann wäre der Großteil des mühsam aufgebauten Depots dahin, und das Einkommen des Ehepaares wäre erheblich mit Schulden belastet. Selbst einfache Doppelhaushälften im Speckgürtel von München verkaufen sich für 800.000 Euro und mehr.

"Sicherheit" ist leider hoch emotional und hoch subjektiv. Mit der Immobilie verbindet man immer noch Sicherheit. Aber eigentlich ist ja nicht interessant, ob man rechtlich der Eigentümer einer Immobilie ist, sondern wie die entsprechenden Rechte und Pflichten gestalten sind.

Es kann sein, dass der Kauf einer überteuerten Immobilie gut geht. Es kann gut sein, dass sich die Blase weitere zwei bis drei Jahre aufbläht. Aber diese Immobilie würde nicht gekauft, um sie bald wieder zu verkaufen, sondern um sie für Jahre zu halten. In den USA sind immer noch nahezu zehn Prozent aller Hypotheken "under water" – das heißt, die Restschuld ist höher als der aktuelle Wert des Hauses. Dennoch zahlen die entsprechenden Schuldner brav weiter ab, um einer Insolvenz zu entgehen.

Diese Form der Enteignung der Mittelschicht kann sich in Deutschland wiederholen. Dazu kommen: erheblich erhöhte Anforderungen für Vermieter (wie zum Beispiel der Energie-pass), Erhöhung der Grunderwerbsteuer und sonstige Auflagen, die das nicht-gewerbliche Vermieten immer schwerer machen.

Auch wenn es nicht mehr ganz so einfach ist, attraktiv bewertete Top-Aktien zu finden wie vor drei oder vier Jahren: mehr Risiko als bei vielen Immobilien gehen Sie derzeit nur ein, wenn Sie Anleihen oder Lebensversicherungen kaufen oder das Geld auf dem Konto liegen lassen.

Auf gute Investments,

Ihr 

Prof. Dr. Max Otte

© DER PRIVATINVESTOR; www.privatinvestor.de

 

Hinweis/Disclaimer:

 

Prof. Dr. Max Otte berät beziehungsweise Unternehmen, an denen Prof. Dr. Max Otte beteiligt ist, beraten den PI Global Value Fund (WKN: A0NE9G) und den Max Otte Vermögensbildungsfonds (WKN: A1J3AM). Diese beiden Fonds könnten Positionen in Titeln halten, die in dieser Kolumne genannt sind.

 

Für den Fall, dass Leser dieser Kolumne Positionen in einen genannten Titel in einem Umfang erwerben, der dazu geeignet ist, den Preis des Titels zu beeinflussen, könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide die Fonds im Falle der Veräusserung des Titels aus deren Portfolio nach einem solchen Kursanstieg vom Erwerb des Titels durch die Leser der Kolumne profitieren. Auch im Falle eines Verkaufs in einem entsprechenden Umfang durch Leser der Kolumne könnte der Verfasser dieser Kolumne und / oder einer beziehungsweise beide Fonds von fallenden Kursen durch günstigere Einstiegskurse im Falle eines späteren Kursanstiegs profitieren.

© DER PRIVATINVESTOR; www.privatinvestor.de

  

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(17.08.2015)


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