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Stahl: Voestalpine für Investoren mit Nischenaffinität (Hans Weitmayr)

Autor:
Hans Weitmayr

Ansparen, investieren, Geld arbeiten lassen? Alles sehr hehre Ansinnen, die Frage stellt sich aber nach dem wie und dem wohin? Sparbuch, Fonds, Aktien? Alles entweder Null- und Negativertragbringer oder Einbahnstraßen, die nur dann funktionieren, wenn die Märkte nach oben schießen und die Erträge bei der nächsten Korrektur dahinschmelzen lassen wie ein Twinni in der Augustsonne. Tatsächlich gibt es aber Wege abseits der bekannten Pfade – um diese erfolgreich zu beschreiten, braucht man aber spezielle Informationen und Ideen. Wo Sie diese finden? Raten Sie einmal ...

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04.08.2016, 4008 Zeichen

Banken-Stresstest, Brexit, Terror – vielleicht Zeit, sich auf berechenbarere Gewässer zurückzuziehen und gleichzeitig ein gewisses Gewinnpotenzial im Auge zu behalten. Da gibt es nicht so viel, GuruInvest.at blickt aber auch in die Nische. Eine solche findet sich am Wiener Kapitalmarkt in Form des österreichischen Stahlkochers Voestalpine .

 

Zugegeben, der Wiener Kapitalmarkt ist nicht unbedingt das, was man das Gelbe vom Ei nennt. Der Leitindex ATX dümpelt vor sich hin, vereint aufgrund seines hohen CEE- und Finanz-Exposures nicht selten das Schlechteste aus zwei Welten: Geht die Risikoaffinität der Anleger hinauf, denken diese eher selten an den kleinen Aktienmarkt Wien. Geht die Risikoaffinität des Marktes zurück, sind Austro-Titel mit die ersten, die aufgrund ihres – zumindest von internationalen Investoren so wahrgenommenen – regionalen Risikos und der oft geringen Marktkapitalisierung, als erstes aus dem Portfolio geworfen werden.

Mut zur Nische

Mitunter rentiert sich jedoch ein zweiter Blick – in diesem Fall konkret auf den österreichischen Stahlkonzern Voestalpine. Der hat es durch diverse Nischenprodukte, etwa für die Fluzeugindustrie, geschafft sich in der Branche weltweit einen Ruf als Spezialist zu erarbeiten.

Dazu gesellt sich ein gutes Branchen-Umfeld. Denn globale Stahlwerte wie Salzgitter , Thyssenkrupp  oder Arcelor Mittal konnten in den zurückliegenden Wochen überdurchschnittlich zulegen. Sparprogramme haben die Konzerne auf Vordermann gebracht, außerdem deutet sich nun eine Konsolidierung im europäischen Stahlmarkt an. So verhandeln Thyssenkrupp und Tata Steel über eine Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts. Dies kommt bei den Investoren gut an. Ein großer Teil der Analysten ist trotz der zuletzt positiven Kursentwicklung mittelfristig weiter positiv für die Stahlkonzerne gestimmt.

Das hat sich in einer entsprechenden Performance niedergeschlagen, wie am Chart weiter untern ersichtlich wird ...

CHART: EUROPÄISCHE STAHLAKTIEN IM VERGLEICH

Legende: Legende: violett - Arcelot, blau - Salzgitter, gelb - Thyssenkrupp, schwarz - Voestalpine
 
Thyssenkrupp, Arcelor, Voestalpine, Stahl

Die österreichische Stahlaktie Voestalpine hat in den vergangenen Monaten schlechter als die Konkurrenz performt – damit steht einiges an Potenzial im Raum ...

Der Chart ist insofern interessant, als er zwei weitere Schlüsse zulässt: Die Performance der meisten Titel ist auf Kosten der fundamentalen Bewertung gegangen, die Titel sind also schon etwas teuer. Die Ausnahme bildet hier die eingangs erwähnte Voestalpine: Aufgrund ihrer relativen Underperformance ist die Aktie im Vergleich zu Peergroup günstig. Ein entscheidender Fakor ist hier die Dividendenrendite, die weit über der Konkurrenz liegt. Im Analystenkonses wird außerdem davon ausgegangen, dass die zuletzt angekündigte Erhöhung der Divdidende auch in den kommenden Jahren eine Fortsetzung finden wird. Das heißt, zum einen locken Kursgewinne aufgrund der Unterbewertung, die aktiver Dividendenpolitik der Stahlkocher aus Oberösterreich (seit 1995 werden ohne Unterbrechung Dividenden ausgezahlt) lässt aber auch einen gewissen, nahezu festverzinslichen Charme aufkommen.

Bleiben natürlich, die von GuruInvest.at schon angesprochenen mittelfristigen konjunkturellen Sorgen aufgrund des Brexit. Nun, da hat Goldman Sachs Entwarnung gegeben. Die Amerikaner sehen die Österreicher aufgrund ihrer Produktstruktur und der Effizienzsteigerungsprogramme gemeinsam mit Salzgitter am besten für allfällige konjunkturelle Rückschläge gerüstet. Die Baader Bank sieht das Kurspotenzial der Voest-Aktie bei immerhin 35 €, also ein Kurspotenzial von rund 14 Prozent.

Aktie

WKN

Kurs €

Marktkap. *

KGV 17e

Div.Rend. 17e

K/B

             

Voestalpine

897 200

31,66

5,39

11,90

3,33

1,00

Thyssenkrupp

740 000

20,65

11,59

12,84

1,50

3,50

Arcelormittal

A0M 6U2

5,84

6,58

21,50

0,97

0,28

Salzgitter

620 200

28,13

1,68

11,81

1,50

0,53

* Mrd. €

           

(04.08.2016)

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ArcelorMittal Letzter SK:  0.00 ( 0.00%)
ATX
Akt. Indikation:  5172.79 / 5172.79
Uhrzeit: 
Veränderung zu letztem SK:  -0.01%
Letzter SK:  5173.12 ( 0.84%)

Goldman Sachs
Akt. Indikation:  778.10 / 781.50
Uhrzeit:  07:58:53
Veränderung zu letztem SK:  -0.12%
Letzter SK:  780.70 ( 2.45%)

Salzgitter
Akt. Indikation:  41.62 / 41.66
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ThyssenKrupp
Akt. Indikation:  9.06 / 9.12
Uhrzeit:  07:58:52
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voestalpine
Akt. Indikation:  38.78 / 38.94
Uhrzeit:  07:58:52
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Letzter SK:  39.00 ( 1.56%)



 

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    Zugegeben, der Wiener Kapitalmarkt ist nicht unbedingt das, was man das Gelbe vom Ei nennt. Der Leitindex ATX dümpelt vor sich hin, vereint aufgrund seines hohen CEE- und Finanz-Exposures nicht selten das Schlechteste aus zwei Welten: Geht die Risikoaffinität der Anleger hinauf, denken diese eher selten an den kleinen Aktienmarkt Wien. Geht die Risikoaffinität des Marktes zurück, sind Austro-Titel mit die ersten, die aufgrund ihres – zumindest von internationalen Investoren so wahrgenommenen – regionalen Risikos und der oft geringen Marktkapitalisierung, als erstes aus dem Portfolio geworfen werden.

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