28.12.2017, 3533 Zeichen
Nachfolgenden lesen Sie einen ergänzten Auszug aus unserem Jahresausblick 2018. Der Goldpreis stieg bis zum Jahr 2011 im Rahmen eines Aufwärtstrends. Nach einer kurzen Abwärtsphase bewegt sich Gold seit dem Jahr 2013 seitwärts.
Die 1.050-Dollar-Marke bezeichnet das Verlaufstief und stellt somit eine wichtige Unterstützung dar. Der Goldpreis bildete in den Jahren 2016 und 2017 ein Doppelhoch im Bereich 1.350/60 Dollar aus. Der Aufwärtstrend der Tiefpunkte vom jeweiligen Preistief von 2015 und 2016 verläuft im Bereich von 1.200 Dollar. Auf diesem Preisniveau haben sich zudem im März und Juli 2017 Preistiefs gebildet, so dass dieser Preisbereich ein Schlüsselniveau darstellt. Bei einem Unterschreiten würde der Bereich 1.050/1.100 Dollar in den Fokus rücken.
Der folgende Chart zeigt, wie eng die Entwicklung des Goldpreises am – invers dargestellten – Realzins hängt. Wir rechnen eine Variante, die für uns recht plausibel klingt. Die Rendite 10jähriger US-Staatsanleihen verharrt in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 um etwa 2,4 bis 2,5 Prozent, während die US-Inflationsrate bis zum Sommer auf etwa drei Prozent steigt. Der Pfeil auf dem folgenden Chart zeigt, was dies für den Realzins und damit auch für die Goldpreisentwicklung bedeuten würde.
Wir rechnen demnach mit einem positiven Verlauf des Goldpreises im ersten Halbjahr 2018.
Die Terminmarktdaten zeigen eine sich abbauende Spekulation (folgender Chart).
Damit der Goldpreis eine echte Chance auf einen längerfristigen Anstieg hat, wäre ein Rückgang der Netto-Spekulation auf das Tief des Jahres 2017 wünschenswert (siehe Pfeil obiger Chart). Die Spekulation liegt bereits auf einem Niveau wie zum Jahreswechsel 2016/17. Damals bildete sich ein Tief im Goldpreis.
In Zwischenwahljahren verzeichnet der Goldpreis meist überdurchschnittliche Gewinne. Die beste Saisonzeit offerieren die Monate Januar bis April sowie der Zeitraum Juli bis September.
Noch besser stellt sich die Terminmarkt-Situation bei Silber dar, wo die Netto-Spekulation bereits das Jahrestief aus dem Juli 2017 erreicht hat.
Die Silber/Gold-Saisonalitätsratio ist zwischen Mitte Dezember und Ende Februar positiv (folgender Chart).
Fazit
Der Goldpreis hat eine gute Chance, im ersten Halbjahr 2018 zu steigen. Der Auslöser ist die sich abzeichnende negative Realverzinsung, die sich im zweiten Quartal ausbilden müsste. Silber sollte sich dank einer niedrigen Netto-Spekulation und einer von Mitte Dezember bis Ende Februar positiven Silber/Gold-Ratio besser als Gold entwickeln. Sowohl Gold als auch Silber sollten in der Lage sein, ihren Hochpunkt des Jahres 2016 zu übertreffen. Für Gold würde dies zunächst ein Ziel von 1.400 Dollar, für Silber von 21 Dollar bedeuten. Weitere Einschätzungen für Aktien, Anleihen, Devisen, Rohstoffe und Kryptowährungen finden Sie in unserem gerade veröffentlichten Jahresausblick 2018.
Ein Beitrag von Robert Rethfeld.
Robert Rethfeld betreibt den Börsendienst Wellenreiter-Invest. Kernprodukt ist ein handelstäglich erscheinender, abonnementsbasierter Börsenbrief. Seit Ende der 80er Jahre lebt er im Vordertaunus, zunächst in Bad Homburg und seit dem Jahr 1999 in Oberursel. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und hält sich durch Laufen im Taunus sowie durch Golfspielen fit.
P.S. Ein kostenloses 14tägiges Schnupperabonnement erhalten Sie unter www.wellenreiter-invest.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Börsepeople im Podcast S12/17: Claudia Baumgartner
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Goldbarren, Tresor (Bild: OeNB/Niesner)
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