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Die EU hat geliefert (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)


21.07.2020, 3329 Zeichen

Die EU hat geliefert. Dieses Mal sogar ziemlich genau das, was bestellt worden war. Daher blieb eine entsprechende Korrektur - zumindest an den Devisenmärkten - bisher auch aus. Immerhin stand die Größenordnung schon gestern fest, dass die Verknüpfung der finanziellen Mittel mit einer vorhandenen Rechtsstaatlichkeit wohl nur ein zahnloser Papiertiger bleiben dürfte. Das merkt man schon daran, dass die "Sorgenkinder" Polen und Ungarn so schnell einwilligten. Kontrollmechanismen? Darüber ist bisher kaum etwas bekannt, sei's drum - das Teil ist auf Schiene, die Konzentration der Devisenmarktteilnehmer gilt vorerst wieder anderen Themen. Den Börsen dürfte es gefallen haben, somit stünde einer positiven Wochenperformance eigentlich nichts mehr im Wege! In der Hoffnung, dass die Vorsichtsmaßnahmen der Regierung, die heute endlich verlautbart werden dürften, unser Sommervergnügen nicht allzu sehr beeinträchtigen (das Wetter reicht eigentlich...), wünsche ich ein herzliches "Xundbleim"!

Die asiatischen Börsen zeigen sich am Dienstag mehrheitlich mit Aufschlägen. Neben den guten Vorgaben aus den USA, sind es weiter die Hoffnung auf die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffes gegen Covid-19 und die staatlichen Programme zur Stützung der Konjunktur, die für Kaufstimmung sorgen. Positiv wird unterdessen auch die Einigung der EU auf den EUR 750 Mrd. schweren Wiederaufbauplan gesehen, während in den USA der Kongress an neuen Hilfen unter anderem für die Konsumenten arbeitet. Ein Ende des Monats auslaufendes Programm, das derzeit 25 Mio. Amerikaner ohne Arbeit mit wöchentlich USD 600 unterstützt, soll verlängert werden.

Die Wall Street hat am Montag Gewinne verbucht. Indizes und Branchen wiesen aber große Differenzen auf. Während der Dow-Jones-Index nur minimal nach oben lief, profitierte der Nasdaq-Index von einer hohen Nachfrage nach Technologiewerten. Die jüngste Rotation von Technologie zu Zyklikern wurde damit zunächst unterbrochen. Gefragt waren die "Corona-Gewinner" aus dem Tech- und Pharmasektor, während Transport-, Lebensmittel- und Energietitel nachgaben. Auffällig war Tesla, die Aktien verteuerten sich am Montag um 9,5 %. Die Analysten trauen dem Elektroauto-Hersteller einen Quartalsgewinn zu, wenn er am Mittwoch Zahlen vorlegt. Viele Tesla-Bullen rechneten zudem damit, dass die Aktie nach den Zahlen in den S&P-500 aufgenommen wird.

Die Marktstimmung bleibt auch heute früh freundlich. Die europäischen Aktienfutures deuten auf weitere Zugewinne zu Handelsbeginn hin. Die Marktteilnehmer sehen weiterhin verstärkt das Positive: die Hoffnung auf einen Impfstoff und die Hilfen von Staat und Notenbank. Zudem rückt nun mehr und mehr die Ergebnissaison in den Blick, verknüpft mit der Hoffnung, dass die wirtschaftlichen Schäden geringer ausfallen könnten als befürchtet.

Die Ölpreise tendieren wenig verändert, nachdem sie frühe Tagesverluste wieder aufgeholt hatten. Zunächst belastete die Befürchtung einer geringeren Nachfrage als Folge der Corona-Pandemie, doch dann blickten die Anleger auf die voraussichtlich gesunkenen US-Lagerbestände, zu denen am Dienstag und Mittwoch Zahlen vorgelegt werden. Auch der schwächelnde Dollar stützte die Preise. Ebenfalls auffällig präsentiert sich heute der Silberpreis. Nach einem Plus von 3 % gestern, steigt der Preis heute früh neuerlich um knapp 2 %.


(21.07.2020)

Disclaimer:
Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken und berücksichtigt nicht die besonderen Umstände des Empfängers bzw. Lesers. Es stellt keine Anlageberatung dar. Die Inhalte dieses Dokuments sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von in diesem Dokument genannten Wertpapieren beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages oder einer Verpflichtung irgendeiner Art. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von dem Verfasser als zuverlässig und korrekt erachtet werden. Der Verfasser sowie die Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG übernehmen keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Insbesondere behalten sich der Verfasser sowie die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG Satz- und Druckfehler sowie Irrtümer vor. Alle Meinungen oder Einschätzungen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hierin zum Ausdruck gebrachten Meinungen spiegeln jene des Verfassers und nicht zwangsläufig auch die Meinungen der Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG wieder. Die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG ist nicht dazu verpflichtet dieses Dokument zu aktualisieren, abzuändern oder zu ergänzen oder deren Empfänger bzw. Leser auf andere Weise zu informieren, wenn sich ein in diesem Dokument genannter Umstand oder eine darin enthaltene Stellungnahme oder Schätzung ändert oder unzutreffend wird. Die in der Vergangenheit gezeigte Kursentwicklung von Finanzinstrumenten erlaubt keine verlässliche Aussage über deren zukünftigen Verlauf. Eine Gewähr für den positiven Anlageertrag einer in diesem Dokument beschriebenen Einschätzung kann daher weder von dem Verfasser noch von der Liechtensteinischen Landesbank (Österreich) AG übernommen werden.

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