21.10.2020, 4309 Zeichen
Der heimische Markt konnte sich am gestrigen Handelstag gut behaupten, wenngleich der Zuwachs mit 0,04% eher mager ausfiel, war er doch besser als der europäische Durchschnitt, nach überwiegend freundlichem Verlauf musste der österreichische Leitindex einen Großteil seiner Gewinne im Späthandel wieder abgeben. Auch in Wien waren die Ölwerte eher schwach, Schoeller-Bleckmann ging 0,7% schwächer aus dem Handel, die OMV musste sogar 1,4% abgeben. Ebenso wie im übrigen Europa waren hingegen die Bankenwerte gefragt, die Bawag führte den Reigen mit einem Plus von 1,8% an, die Erste Group konnte einen Zuwachs von 0,8% für sich verbuchen, und für die Raiffeisen reichte es zu einer Verbesserung von 0,3%. Hier wurde in der virtuellen Hauptversammlung vorerst nicht über die Zahlung einer Dividende für 2019 abgestimmt, wodurch die Bank damit wie angekündigt einer Empfehlung der EZB folgt. Porr konnte sich um 2,3% verbessern, die Klagenfurter Stadtregierung hat das Unternehmen als strategischen Partner für ein neues Hallenbad im Westen der Stadt präsentiert, der Neubau wurde mit 42 Millionen Euro veranschlagt, Porr wurde in einem EU-weiten Verfahren einstimmig als bester Bieter bewertet. Die Telekom Austria präsentierte sich vor der nachbörslichen Veröffentlichung der Ergebnisse leicht schwächer und schloss mit einem Minus von 1,0%. Gewinner des Tages war voestalpine, der Stahlkonzern erzielte einen stolzen Zuwachs von 3,1%, auch Frequentis war weiter gefragt und konnte den Aufwärtstrend fortsetzen, gestern ging es für den Software-Anbieter für Luftleitsysteme um 2,3% nach oben. Der Flughafen Wien konnte sich weiter erholen und auch gestern 2,0% zulegen, und auch Marinomed war gesucht, für das Biotechunternehmen brachte der Handel eine Verbesserung von 1,8%. Die Liste der Verlierer wurde von Kapsch TrafficCom angeführt, der Mautsystemanbieter musste den jüngsten klaren Zuwächsen Tribut zollen und wieder 3,7% abgeben. Auch Rosenbauer reihte sich in die Liste der Verlierer ein, der Feuerwehrausrüster rutschte um 3,2% ab, und UBM Development hatte wieder einen schwachen Tag, für den Immobilienentwickler ging es 2,4% nach unten.
A1 Telekom Austria
Das heimische Telekommunikationsunternehmen A1 Telekom Austria präsentierte gestern nachbörslich seine Zahlen zum Q3/2020, welche besser als die Analystenschätzungen ausfielen. Die Umsatzerlöse der Gruppe sanken um 0,9 %, was auf Verluste beim Roaming und negative Währungseffekte zurückzuführen war, die jedoch teilweise durch höhere Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten ausgeglichen wurden. Ohne diese Währungseffekte, hauptsächlich im Zusammenhang mit Belarus, erhöhten sich die Umsatzerlöse um 1,7 %. Das Gruppen-EBITDA vor Restrukturierungsaufwendungen stieg um 0,5%, da Roamingrückgänge und Verluste aus der Währungsumrechnung durch operative Effizienz, insbesondere bei den Personal-, Wartungs- und Werbekosten, mehr als ausgeglichen wurde. Ohne Einmal- und Währungseffekte sowie Restrukturierungsaufwendungen erhöhte sich das EBITDA um 4,3%. Das Nettoergebnis konnte im Jahresvergleich um 4,6% auf €142,6 Mio. Gesteigert werden. Der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt. Demnach erwartet man weiterhin einen Rückgang der Umsatzerlöse von ca. 2%, hauptsächlich durch negative Auswirkungen von Roaming und Wechselkursen sowie niedrigere Erlösen aus dem Verkauf von Endgeräten bedingt. Zudem will man zur Stärkung des Free Cashflows die Anlagenzugänge im Vergleich zur ursprünglichen Guidance (€770 Mio.) um 25% kürzen.
Q3/20: Umsatzerlöse: €1.142,1 Mio. (1.112,7e); EBITDA (vor Restrukturierung): €462,5 Mio. (441,8e); EBIT: €210,7 Mio. (188,8e); Nettoergebnis: €142,6 Mio. (128,9e)
CA Immo
Die CA Immo gab gestern die erfolgreiche Platzierung eines €350 Mio. fix-verzinslichen nicht nachrangigen unbesicherten Green Bonds von fünf Jahren und einem jährlichen Kupon von 1,0% begeben bekannt. Die internationale Ratingagentur Moody’s Investors Service Ltd. bewertet die Anleihe mit einem Investment Grade Rating von Baa2. Die Emission war mehr als 5,4-fach überzeichnet mit einer starken Nachfrage von mehr als 150 Investoren. Die Gesellschaft beabsichtigt, den Nettoerlös insbesondere für zukünftiges Wachstum, die weitere Optimierung der Finanzierungsstruktur und für andere allgemeine Unternehmenszwecke einzusetzen.
Wiener Börse Party #1059: ATX über 5200, Erste Group-Aktie mit Windenergie erstmals in der Dreistelligkeit, Opening Bell läutet Andrea Maier
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