19.12.2025, 3304 Zeichen
Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Die Wiener Börse hat sich gestern Donnerstag etwas höher aus dem Handel verabschiedet. Der ATX gewann 0,24 Prozent auf 5.190,20 Punkte. An den europäischen Leitbörsen und an der Wall Street im Verlauf ging es mit den Aktienkursen hingegen merklich nach oben. Ein klar positiver Handelsimpuls kam aus den USA; dort fielen die Inflationszahlen überraschend niedrig aus und schürten damit Spekulationen auf eine mögliche Senkung der US-Leitzinsen. Die Europäische Zentralbank ließ die Leitzinsen im Euroraum am Donnerstag wie erwartet erneut unverändert und lieferte damit kaum Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Notenbankchefin Christine Lagarde stellte auch keine Zinsveränderungen in Aussicht.
Am österreichischen Aktienmarkt rückten die Erste Group , Raiffeisen Bank International und die EVN mit Nachrichten ins Blickfeld. Die Erste Group erhielt grünes Licht für den milliardenschweren Einstieg bei der polnischen Santander Bank Polska. Die polnische Finanzaufsicht KNF genehmigte den im Mai angekündigten Kauf. Die Erste Group erwirbt für 6,8 Milliarden Euro einen Anteil von 49 Prozent an der polnischen Tochter der spanischen Bank Santander. Es handelt sich um eine der größten grenzüberschreitenden Bankentransaktionen in Europa in den vergangenen Jahren. Die Aktie der Erste Group schloss mit plus 0,8 Prozent. Die EVN hat im Geschäftsjahr 2024/25 (bis 30. September 2025) einen Rückgang des Konzerngewinns verbucht. Belastend wirkte laut EVN vor allem ein deutlich niedrigeres Finanzergebnis, unter anderem wegen der geringeren Verbund-Dividende. Die EVN-Titel gewannen drei Prozent. Analysten schrieben von einem starken Zahlenwerk. Noch wichtiger sei jedoch der angehobene Ausblick auf das Folgejahr. Im zweiten Rechtsstreit der von der EU sanktionierten russischen MKAP Rasperia Trading Limited ("Rasperia") gegen die Strabag SE und deren österreichische Kernaktionäre hat das Schiedsgericht der russischen Region Kaliningrad die Strabag und die österreichischen Hauptaktionäre verpflichtet, an Rasperia 339 Millionen Euro zu zahlen. Die russische RBI-Tochter AO Raiffeisenbank will deshalb im vierten Quartal 2025 eine Rückstellung in dieser Höhe bilden.
Das Urteil könne auch gegen Vermögenswerte der AO Raiffeisenbank vollstreckt werden, der 100-prozentigen Russland-Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI). Die AO Raiffeisenbank will gegen dieses Urteil Berufung mit aufschiebender Wirkung einlegen. Die RBI-Titel verloren 2,6 Prozent. Zudem hob die Erste Group ihr Kursziel für die Voestalpine-Aktie von 26,5 auf 39,5 Euro, senkte ihr Anlagevotum aber von "accumulate" auf "hold". Für die Voestalpine-Titel ging es um 0,3 Prozent auf 38,38 Euro abwärts. Die Titel der Vienna Insurance Group (VIG ) kamen um drei Prozent zurück, nachdem die Aktien des Versicherungskonzerns am Vortag um mehr als sechs Prozent hochgesprungen waren. Im zu Ende gehenden Börsenjahr 2025 haben die VIG-Papiere bisher 112 Prozent gewonnen. Im Technologiebereich gewannen AT&S 0,9 Prozent. Die Aktie des Leiterplattenherstellers weist mittlerweile ein Jahresplus von 146 Prozent auf. Damit ist AT&S in diesem Jahr im Prime-Market-Segment der Wiener Börse der Spitzenreiter, knapp gefolgt von den Frequentis-Titeln mit einem Jahresplus von bisher 139 Prozent."
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