Nachdem der „Hurricane Harvey" in der Nacht von Freitag, 25.08., auf Samstag, 26.08., mit Windgeschwindigkeiten bis zu 270 km/h in der Region Südtexas, in der sich auch der Standort der voestalpine Texas LLC in Corpus Christi befindet, auf Land getroffen ist, liegt nun eine erste Entwarnung hinsichtlich der Auswirkungen auf das voestalpine-Werk vor. Ein Kernteam, welches sich seit gestern Vormittag Ortszeit wieder am Werksgelände befindet, stellte bei einer ersten Sichtkontrolle bisher nur leichte Schäden an Gebäuden und Infrastruktur (Zäune, Lichtmasten, u. ä.) fest. Die Direktreduktionsanlage selbst, welche als die weltweit größte und modernste Anlage ihrer Art gilt, hat aus heutiger Sicht dank sämtlicher im Zuge der Errichtung umgesetzten baulichen und technologischen Maßnahmen hinsichtlich Sturmeinwirkungen keine gröberen Schäden durch den Hurrikan genommen. Eine genaue, technische Analyse erfolgt entsprechend der örtlichen Möglichkeiten in den kommenden Tagen. Die Gefahr der Beschädigungen infolge von Windkräften scheint vorerst gebannt zu – es besteht jedoch noch ein gewisses Restrisiko durch die Auswirkungen der weiterhin vorhergesagten starken Regenfälle in den kommenden Tagen.
Der voestalpine-Konzern wird umgehend einen Soforthilfefonds für die durch den Hurrikan betroffenen Mitarbeiter in Corpus Christi einrichten sowie darüber hinaus einen finanziellen Beitrag zur raschen Unterstützung der Region und seiner Bewohner leisten.
Der voestalpine-Standort in Texas war durch die während der Bauphase getätigten umfassenden Investitionen in Sicherheitsvorkehrungen hinsichtlich Hurrikan-Bedrohungen auf das Ende letzter Woche eingetretene Szenario weitreichend vorbereitet. Entsprechend eines im Vorfeld erarbeiteten „Hurricane Preperation Plans" wurden seit letzten Donnerstag, 24.08., bereits sämtliche notwenige Schritte abgearbeitet und Vorbereitungen getroffen, um mögliche Auswirkungen von Hurrikan-Harvey in Grenzen zu halten. Die Anlage wurde am Donnerstag aus präventiven Gründen kontrolliert niedergefahren. Alle 190 Mitarbeiter wurden von der Arbeit freigestellt und haben bereits am Donnerstag ausnahmslos das Werksgelände verlassen. Aufgetretene Schäden, die nun Zug um Zug ermittelt werden, sind durch eine Versicherung entsprechend gedeckt. Vor möglichen Sturmfluten wird der Standort durch eine vorgelagerte Insel sowie einen u-förmigen Wellenbrecher vor dem werkseigenen Hafen geschützt. Zudem liegt die Anlage auf einer für Texas vergleichsweise erhöhten Stelle an der texanischen Golfküste. Diese eingeplanten Sicherheitsmaßnahmen haben den bisher glimpflichen Ausgang entscheidend beeinflusst. Die Region Corpus Christi wurde Medienberichten nach stark in Mitleidenschaft gezogen und abschnittsweise richtiggehend verwüstet.
Ein Hochfahren der Anlage wäre innerhalb eines Tages möglich. Dementsprechend sollte sich aus heutiger Sicht nach gänzlicher Entwarnung im Laufe der Woche wieder der Normalbetrieb am Standort einstellen.