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Daimler: Alle schlechten Nachrichten auf dem Tisch? (Christian-Hendrik Knappe)

19.07.2019, 4316 Zeichen

Mit vier Gewinnwarnungen innerhalb eines Jahres nimmt der Stuttgarter Autobauer Daimler eine Sonderrolle unter den 30 DAX -Konzernen ein. Dennoch sollten inzwischen Klarheit über die Geschäftsentwicklung herrschen und Daimler unter der Führung des neuen Konzernchefs Ola Källenius in ruhigere Fahrwasser geraten. Zumindest sprechen die Absatzzahlen eine positive Sprache.

Am 22. Mai 2019 endete in Berlin eine Ära. An diesem Tag beschloss die Hauptversammlung nicht nur eine Dividendenkürzung von 3,65 auf 3,25 Euro je Aktie, sondern der Vertrag mit Dieter Zetsche, der 13 Jahre an der Spitze des Automobilkonzerns gestanden hatte, endete. Sein Nachfolger, Ola Källenius, ist ebenfalls ein langjähriger Mitarbeiter des Konzerns und gehört seit 2015 dem Vorstand an, zuletzt im Bereich Forschung und Entwicklung.

Källenius dürfte sich vor allem über eine Meldung gefreut haben: Nach sechs Monaten steht Daimler unverändert an der Spitze des automobilen Premiumsegments, teilte der Konzern am 12. Juli 2019 mit. Im ersten Halbjahr wurden demnach 1.134.729 Pkw von Mercedes-Benz an Kunden übergeben. Das entspricht einem Rückgang um 4,6 Prozent und rührt vom laufenden Modellwechsel im volumenstärksten Segment der SUVs her.

Im zweiten Quartal hat Mercedes-Benz insgesamt 573.856 Pkw verkauft (-3,5 Prozent). Von April bis Juni konnten vor allem die neuen Kompaktwagenmodelle, darunter die neue A-Klasse Limousine weltweit sowie die neue B-Klasse und das neue CLA Coupé in Europa, Impulse beim Absatz setzen. Als problematisch erweist sich weiterhin das US-Geschäft. Dort sank der Halbjahresabsatz um 7,2 Prozent auf 147.396 Fahrzeuge. Allerdings konnte der Abwärtstrend im Juni gestoppt werden, denn mit 26.196 verkauften Modellen stabilisierte sich der Absatz. In China wiederum hat sich das Wachstum zuletzt verlangsamt. Nachdem im Halbjahr noch mit 344.657 Einheiten 1,3 Prozent mehr abgesetzt wurden, verbesserte sich der Juni-Absatz nur noch um 0,1 Prozent auf 57.018 Einheiten.

Als größtes Problem des Daimler-Konzerns erweist sich derweil die Dieselabgas-Thematik. Aufgrund der Erhöhung der Rückstellungen für verschiedene laufende behördliche Verfahren und Maßnahmen bei Mercedes-Benz Diesel-Fahrzeugen um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag musste Daimler bereits am 23. Juni 2019 eine Gewinnwarnung veröffentlichen und für das Gesamtjahr lediglich ein Konzern-EBIT auf Vorjahreshöhe in Aussicht stellen. Am 12. Juli 2019 senkte Daimler diese Prognose erneut und meldete für das zweite Quartal ein Konzern-EBIT von -1,6 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 2,6 Mrd. Euro).

In Bezug auf die laufenden behördlichen und gerichtlichen Verfahren und Maßnahmen bei Mercedes-Benz Diesel-Fahrzeugen teilte Daimler ferner mit, dass die erwarteten Aufwendungen um rund 1,6 Mrd. Euro angestiegen sind. Zusätzlich mussten Rückstellungen für einen erweiterten Rückruf von Takata-Airbags in Europa und in anderen Teilen der Welt um 1,0 Mrd. Euro erhöht werden. Als Folge dieser Entwicklung sowie verlangsamter Produktionshochläufe und geringer als erwartet wachsender Automobilmärkte kündigte Daimler an, dass das Konzern-EBIT im Gesamtjahr 2019 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird.

Ungeachtet der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung stellt sich Daimler in den Bereichen Elektromobilität und automatisiertes Fahren engagiert auf. Am 4. Juli 2019 hat Daimler mit dem Münchener Wettbewerber BMW einen Vertrag über die Zusammenarbeit im Bereich

automatisiertes Fahren geschlossen. Die beiden Konzerne wollen gemeinsam die nächste Technologiegeneration für Fahrassistenzsysteme und automatisiertes Fahren auf Autobahnen sowie automatisierte Parkfunktionen entwickeln. Darüber hinaus streben die Autobauer auch Gespräche über eine Ausdehnung der Kooperation in der Zukunft auf höhere Automatisierungsgrade für urbane Gegenden und Städte an.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Daimler-Aktie erwarten, könnten mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX7AM0) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,95, die Barriere bei 35,60 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DS47Q8, aktueller Hebel 3,24, Barriere bei 56,60 Euro) auf fallende Kurse der Daimler-Aktie setzen.

Stand: 18.07.2019


(19.07.2019)

© Deutsche Bank AG -
Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung. Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Weitere, ausführlichere Angaben zu den Wertpapieren einschließlich der Risiken sind den jeweiligen Basisprospekten, nebst etwaiger Nachträge („Basisprospekte“) sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen zu entnehmen. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Anleger können die Basisprospekte nebst den jeweiligen Endgültigen Bedingungen bei der Deutsche Bank AG, Mainzer Landstraße 11-17, 60329 Frankfurt am Main (Deutschland) kostenlos in Papierform und deutscher Sprache erhalten und unter www.xmarkets.de herunterladen.

Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.

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